Pfarrer Reinhold Kleinau (1888-1974)

Sozialer Dienst, der nicht nach Herkunft fragt

Pfarrer Reinhold Kleinau war 43 Jahre im Auftrag und Dienst des Oberlinhaus. 1888 in Berlin geboren, studierte Reinhold Kleinau in Tübingen, Straßburg und Berlin. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges hinderte ihn am Abschluss seiner Studien. Wegen eines Herzfehlers nicht zum Militär eingezogen, war Kleinau für ein Jahr in Berlin als Lehrer und Erzieher tätig.

1917 wurde er als Pastor in Berlin ordiniert, im April 1919 nahm er die zweite Pfarrstelle im Oberlinhaus an. Seine Aufgaben lagen zunächst in der Unterrichtsarbeit am Ausbildungsseminar des Hauses. 1929 wurde Pastor Kleinau als neuer Vorsteher vom Oberlinhaus eingeführt.

Unter seiner Leitung erfolgte 1931 der Neubau der Lehrwerkstätten und der Anbau der Orthopädischen Klinik. Bei Kriegsende ging er mit Schwestern und Mitarbeitern unverzüglich an die Aufbauarbeiten, da das bis dahin fast unversehrte Oberlinhaus noch im April 1945 durch Bombentreffer an einigen Gebäuden beschädigt wurde.

Auch ihm ist es zu verdanken, dass während des Nationalsozialismus alle Heimbewohner vor Verfolgung bewahrt blieben und das Werk trotz schwerer Kriegs- und Nachkriegsjahre nicht unterging. 1962 gab er das Amt des Vorstehers an Pastor Eckard Beyer weiter. Reinhold Kleinau starb 1974.