Pfarrer Theodor Hoppe (1846-1934)

Wegbereiter der Behindertenfürsorge

Pfarrer Theodor Hoppe war Theologe, Lehrer und Begründer der Arbeit mit behinderten Menschen. Hoppe studierte in Halle/Saale, nach dem Studium unterrichtete er in Havelberg und Berlin. Ab 1878 war Hoppe u.a. Hausgeistlicher des Diakonissenmutterhauses Paul-Gerhard-Stift und wurde von da aus vom Zentralvorstand vom Oberlinhaus nach Babelsberg, dem damaligen Nowawes, gerufen.

Theodor Hoppe widmete sich dem dringenden Aufbau sozialer Einrichtungen, die in dem damals 6.000 Einwohner zählenden Ort nicht vorhanden waren. Unter seiner Leitung entstanden eine Siechenstation, eine Poliklinik und 1890 das erste Krankenhaus in Nowawes. Mit der Aufnahme des gelähmten Jungen Ludwig Gerhard 1886 begann die Arbeit mit behinderten Menschen. 1887 kam Hertha Schulz, das erste taubblinde Mädchen. Damit begann die Taubblindenarbeit im Oberlinhaus. 1894 wurde das erste „Deutsche „Vollkrüppelheim“ eröffnet.

Mit seinem Einsatz für Schwache und Benachteiligte gilt Theodor Hoppe als Wegbereiter neuzeitlicher Behindertenfürsorge. 1920 trat das „Deutsche Krüppelfürsorgegesetz“ in Kraft, an dessen Ausarbeitung sich Hoppe intensiv beteiligt hatte. 1919 erhielt Theodor Hoppe den medizinischen Ehrendoktor, wenig später den Ehrendoktor in Theologie. Er sollte auch der Einzige sein, dem die Stadt Nowawes den Titel eines Ehrenbürgers verlieh.